Knapp 120 Politik- u. Kärnten-Interessierte strömten am 26. 04. in die OBERBANK-Filiale am Schwarzenbergplatz zur EU-Wahldiskussion des Club Carinthia. Hausherr Direktor Andreas Klingan durfte als Keynote-Speaker niemand geringeren als Landeshauptmann Peter Kaiser begrüßen, gemeinsam mit einem spannenden Panel, darunter die Spitzenkandidatin der Grünen, Lena Schilling, der FPÖ NRAbg und Bürgermeister aus Afritz, Max Linder, sowie der Migrationsexperte Univ. Prof. Rainer Münz. Moderator Oliver Pink, Innenpolitikchef der Tageszeitung Die Presse, stellte gewohnt kritische Fragen an das Panel, darunter nach der EU Asyl-, Außen- und Budgetpolitik. LH Kaiser zitierte eine brandneue Umfrage zur EU und betonte, dass die Antworten der Befragten aus Kärnten durchaus im österr. Durchschnitt lägen. Die neue Umfrage lässt diesmal auch eine stärkere Wahlbeteiligung erwarten. Kaiser sieht den Ausgleich zwischen reichen und armen Bevölkerungsschichten als eine zentrale Demokratie stärkende Zukunftsaufgabe der EU, eine Forderung, der sich auch Lena Schilling anschloss. Sie wies ihrerseits auf die Klimaproblematik hin, die besonders ältere und ärmere Schichten in der EU träfe und unterstrich, dass diese und andere globale Herausforderungen nur supranational gelöst werden könnten. Bürgermeister Linder nannte die überbordende EU-Bürokratie für Gemeinden und insbesondere für Landwirte als ein großes Ärgernis, welches EU-Skepsis befördere. Darüber hinaus plädierte er für eine neutrale Vermittlerrolle Österreichs im Krieg Moskaus gegen die Ukraine. Schilling replizierte, dass Neutralität aktive humanitäre Hilfe, wie sie Österreich in der Ukraine leiste, nicht ausschließe. Prof. Münz beeindruckte mit scharfsichtigen und pointierten Analysen der EU-Politiken und verwies dabei auf die gelegentliche Doppelmoral von EU-Politikern, die in Brüssel Gesetze absegnen, welche sie dann zuhause kritisieren würden. Münz sieht das demographische Defizit der EU-Bevölkerungen aufgrund der Baby-Boomer Pensionierungen als eine der zentralen Herausforderungen für die EU. Aufgrund des reichhaltigen Büffets der Oberbank zogen sich die anschließenden Gespräche bis knapp vor Mitternacht.

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